02 janúar 2006

"Jahresbericht"

Noch ein Jahr vorbei und bald ist sogar das Grundstudium an der Uni vorbei! Das Jahr 2005 war wie gewöhnlich sehr mit Mathematik, Deutsch und Musik geprägt. Es fing mit einer Mathematikkonferenz an. Es ist mekrwürdig, wie Vorlesungen über etwas, was sehr "hoch liegt" und schwierig ist zu verstehen, trotzdem sehr interessant sein können! Neben meinem Studium an der Uni und der Musikschule musste ich natürlich (wie auch immer) "noch ein bisschen etwas" machen. Ich war mit vier anderen an der Redaktion von einer Mathematik-Physik Zeitschrift, die nach seeehr viel Arbeit im Frühling publiziert wurde. Im Januar gab es ein bisschen Zeit für Ski-Reise nach Akureyri (im Norden von Island) - man muss sich ja neben dem Studium etwas bewegen! Ich habe auch viel Dauertraining und Schwimmen im Jahr gemacht und im Herbstsemester habe ich mit einigen Mathe/Physik-studierende zusammen Fußball, Basketball, Badminton und Hockey gespielt. Mein Blockflötenquintett war am Anfang des Jahres nur ein Quartet. Wir haben unglaublich viel geübt und überall gespielt - in Konzerte, bei Geburtstage und viel mehr. Ich hatte im Februar die Gelegenheit, mit einem Orchester zu spielen und habe auch eine Cellistin gefunden, mit der ich viel gearbeitet habe. Das war sehr schön. Bald werden wir im Quintet neue Renaissance-Blockflöten bekommen und freuen uns riesig darauf! Im Jan/Feb habe ich einen Deutsch-Intensivkurs in Tübingen gemacht für zwei Wochen. Wau, war das viel arbeit und toll! Ich habe auch meine Kusine Lára treffen können und bei Freundinnen gewohnt - Liane und Susanna - die ich seit dem Sommer 2000 nicht mehr gesehen hatte! Es war so schön. Beim nächsten Besuch muss ich doch mehr Zeit mit ihnen verbringen können. Einige von unseren Tandem's in Tübingen waren in Island auf Besuch. Erst kamen Sascha und Stefan und wir haben mit Guðrún (sie studiert auch Deutsch) zusammen eine Reise im Süden von Island gemacht. Das war zu Ostern. Sarah ist dann im Sommer gekommen und wir sind in Reykjanes (süd-west) etwas 'rumgereist. Meine beiden Kusinen aus Deutschland waren auch in Island im Sommer, um Isländisch zu reden, reisen und Spaß zu haben. Der Frühlingssemester war sehr vollgepackt. Durch Zusammenarbeit mit den anderen Mathestudierende hat es aber am Ende alles geklappt. Im Sommer habe ich (wie im Sommer davor) im Árbær Freilichtmuseum und im Hydrologischen Institut gearbeitet. Die Höhepunkte der Sommerarbeit waren zwei Forschungsreisen im West-Island und im Hocland und das Abenteuer mit der Kuh. In diesen Forschungsreisen lernt man Teile von Island kennen, die man sonst wahrscheinlich nie besichtigen wurde. Im Árbær Museum gibt es Haustiere - Pferde, Schäfe, Hühner, Katze... und auch eine Kuh mit Kalb. Wir müssen die Kuh melken und als ich das erste Mal das "Morgenmelken" machen sollte hatte es Unwetter in der Nacht gegeben. Deswegen waren die Kuh und der Kalb im Stall im alten Bauernhaus drin (sonst sind sie draußen). Im Unwetter haben sie wahrscheinlich sehr Angst gehabt und irgendwie hat der Kalb sich lösen und eine Tür brechen können, sodass die beiden in den Bauernhof reinrannten! Als ich dort kam war also ALLES durcheinander im Bauernhof und die Kuh und Kalb ganz verrückt. Irgendwie ist es mir trotzdem gelungen die beiden zu beruhigen, die Kuh zu melken, den Kalb zu binden und als die anderen zur Arbeit kamen haben wir es geschaffen alles wieder ordentlich zu machen bevor die Gaste kamen - unglaublich, obwohl alles durcheinander war, war trotzdem nichts gebrochen oder kaputt gemacht worden! Ich hatte im Sommer nicht so viel Freizeit. Eine von meinen freien Wochenenden (jedes zweite war ich im Museum und einige dazwischen auf Forschungsreisen) bin ich mit der Familie zum groß-Familientreffen in den Westfjords (Nord-West Island) gefahren. Es war super schön! Helle Nächte und der rießigste Hotpot den ich in meinem Leben gesehen habe: 52 meter lang! - und die ganzen 24 Stunden geöffnet! (fließt ja einfach warmes Wasser aus der Erde...) Wir waren etwa 200 Verwandte dort und haben u.a. Sport-Wettbewerbe gemacht und beim Lagerfeuer bis in der Nacht gesungen. Im Sommer habe ich einen Tandem gefunden - ich versuche Isländisch zu unterrichten (oder zumindest etwas von Island zu erzählen...) und kann dabei auch etwas Deutsch üben. 6 von 11 aus meiner alten Klasse im Gymnasium haben im Herbst angefangen in den USA weiter zu studieren, aber ich werde die erste, um nach Europa zu gehen. Im Herbst habe ich einen Antrag auf Stipendium bei der DAAD vorbereitet, aber ich habe seit '95 für Studium gespart so egal ob ich Stipendium kriege oder nicht - ich werde versuchen im nächsten Herbst in Deutschland ein Weiterstudium anzufangen. Der Sommer war aber nicht nur Arbeit. Ich habe z.B. Beach-Volleyball entdeckt, das ist supertoll! War auch im alten Heimat von meiner Oma, um Heidelbeere zu pflucken, in verschiedenen Orte war ich wandern und habe sogar eine Reise nach Hornstrandir (ganz im Nord-Westen von Island) gemacht. Man muss mit einem Schiff dorthin und es ist alles so als ob man allein in der Welt ist! Leider gab es aber so einen CRAZY-Wetter, dass wir nach drei Tagen wieder zurück mussten - man hat also ein Schritt vorwärts gemacht und dann wieder drei zurück wegen des Windes! Meine Kamera ist sogar mit dem Wind weggeflogen und war im Nebel nicht wieder zu finden. Ich muss einfach im nächsten Sommer wieder dorthin, um es zu finden! Hier in Island gab es in diesem Jahr sehr viele große Konzerte. Sigur Rós war unglaublich gut. Auch war ich bei vielen Konzerte mit "Balkanmusik" wie Goran Bregović Musik im Film Underground und habe echt meine Füße weggetanzt!
Der Herbstsemester war ein bisschen ungewöhnlich. Ich habe nur einen Mathekurs gemacht, viele Deutschkurse und an der Musikschule. Auch habe ich einen Kurs unterrichtet und das hat mir sehr gut gefallen. An der Musikschule habe ich mit Akkordentheorie angefangen - eine wunderschöne Mischung von Musik und Mathematik! Der Mathekurs war schrecklich. Nicht so schwer, ich habe nur nie in meinem Leben so schlechte Dozentin gehabt! Naja... irgendwie hat es wieder mit Zusammenarbeit geklappt. Ich war auch im Herbst bei einem Wochenende-Treffen von Mathematiker in Vestmannaeyjar (Inseln Süd von Island), das sehr toll war mit vielen Vorlesungen und auch viel "jam". Seit dem Sommer habe ich französische Barockmusik und schwedische "Neuzeitliche Stücke" geübt. Habe auch viel zu solcher Musik gehört. Einige Freunde von mir haben mir auch viel hiphop geschenkt - für mich eine neue Welt von Musik und Text. Komische Mischung: Barock - HipHop! Im Herbst habe ich die Stelle des 2. Vorsitzende bekommen im Nordklúbbur Verein für Junge Leute, die sich für die Kultur und Sprachen in Skandinavien interessieren. Wir haben unglaublich viel gemacht: finnische Sauna, Sprachen-Unterricht-Marathon, Weihnachtsbastel, Artikel für eine nordische Zeitschrift Gorm! geschrieben, an einem Projekt gegen Vorurteile gearbeitet... Wir erbieten/veranstalten auch viele Sprachkursen und ich habe z.B. Samisch und viel über die Kultur der Samen gelernt. Im Frühlingssemester haben wir u.a. vor, Kurse mit Polnisch und Thai zu erbieten - die Sprachen der "neuen Isländer". Ich habe im Herbst auch Zeit für Filmfestival gefunden, eigentlich zum ersten mal, und WAU, war das viel, viel besser als die ganze amerikanische "crap" die normalerweise im Kino läuft! Shark in the Head war in der Erinnerung am besten aber Moi Nikifor und BorderCafé auch supergut. Ich habe auch Dokumentarfilme gesehen, die sehr sehr schockierend waren - Lost Children und Turtles Can Fly. Wortlos danach.
Kurz vor Weihnachten hatte ich Zeit nach Akureyri zu fliegen, um Familie und Freunde zu treffen und die Ruhe bei meinen Großeltern dort zu genießen. Am Weihnachten und bis Neujahr habe ich auch viel Zeit mit meiner Familie und Freunden verbracht und der Urlaub ist weggeflogen!
Dieser "Jahresbericht" ist etwas länger als geplant geworden! Wünsche euch alles beste, Glück, Freude und viel Spaß im neuen Jahr 2006.
Eure,
Bjarnheiður

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